Mein Lichtenberg
Mein Wahlkreis und Heimatbezirk Lichtenberg
Lichtenberg hat in den letzten 30 Jahren seit der Deutschen Wiedervereinigung einen beeindruckenden Imagewandel vollzogen. Der Bezirk im Berliner Osten repräsentiert mit einer lebenswerten Vielfalt aus Wohnen, Arbeiten und Erholen inzwischen die Zukunftsperspektive einer ganzen Metropole im Herzen Europas.
Geografische Merkmale
Das »neue« Lichtenberg (52,3 Quadratkilometer) mit seinen ca. 300.000 Einwohnern (Ende 2020), das im Jahr 2001 aus der Fusion der alten Stadtbezirke Hohenschönhausen und Lichtenberg entstanden ist, erstreckt sich auf einer Länge von 15 Kilometern vom Berliner Urstromtal an der Spree im Süden bis an die Ausläufer der Barnimer Feldmark im Norden. Dazwischen treffen wir auf die für Berlin typische Haupt- und Nebenzentrenstruktur der einzelnen Ortsteile, die als ehemalige Dorfkerne ihre historischen Ursprünge im späten Mittelalter hatten. Sie lagen zumeist entlang der aus der Berliner Mitte heraus verlaufenden Handelsstraßen.
Historische Entwicklung
Seinen Namen verdankt der Bezirk der Siedlung Alt-Lichtenberg. Auf dem überbauten Dorfanger am Loeperplatz steht auch heute noch die alte Dorfkirche, die den namentlich-historischen Ursprung markiert. Das Zeitalter der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere der Bau von Straßen und Schienenwegen, verlieh dem Stadtgebiet dann schließlich die markanten Lebensadern, an deren Hauptachsen sich seine Weiterentwicklung auch heute noch vollzieht. Lichtenberg war Anfang des 20. Jahrhunderts bereits zu einer eigenständigen Stadt mit einem imposanten Rathaus vor den Toren Berlins angewachsen, ehe sie im Jahr 1920 in das neue Groß-Berlin eingemeindet wurde. Kein anderer Berliner Bezirk hat seitdem durch administrative Umstrukturierungen häufiger seinen Grenzverlauf geändert.
Vielfältiges Wohnen
Wenn man ortsfremden Personen etwas über das Besondere von Lichtenberg erzählen sollte, so würde man zunächst die überraschende Vielzahl an Siedlungstypen und –milieus erwähnen. Da wären beispielsweise die Villenviertel in Karlshorst, die Gründerzeitviertel in Rummelsburg oder die Reste alter Dorfansiedlungen in Malchow, Wartenberg und Falkenberg zu nennen. Und natürlich nicht zu vergessen: die sanierten Plattenbausiedlungen in Hohenschönhausen, Friedrichsfelde und am Fennpfuhl sowie die neuen Stadtquartiere an der Rummelsburger Bucht und an der Trabrennbahn Karlshorst. Diese Bandbreite sorgt für eine belebende soziale Durchmischung im Stadtbezirk, in dem jeder sich zu Hause fühlen kann.
Erschließung lebenswerten Stadtraumes
Darüber hinaus ist es Lichtenberg in den letzten drei Jahrzehnten mit städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen gelungen, ehemals industriell, landwirtschaftlich oder militärisch genutzte Brachflächen als lebenswerten Stadtraum für die Menschen zurückzuerobern. Das Wohnen am Wasser, Uferwanderwege, Urban Agriculture oder die Erschließung von neuen Erholungsflächen sind die Ausdrucksformen einer neu gewonnenen, ökologisch geprägten Lebensqualität, die erstmals am dezentralen Standort der Weltausstellung »EXPO 2000« an der Rummelsburger Bucht thematisiert wurden. Zudem verfügt Lichtenberg mit dem Fennpfuhl, dem Ober- und Orankesee, dem Stadtpark Lichtenberg, den Falkenberger Krugwiesen, der Malchower Aue und der Wartenberger Feldmark über eine Reihe an naturnahen Erholungsflächen. Zur Beweidung und Pflege der Grünflächen werden im Landschaftspark Herzberge und im Biesenhorster Sand Pommersche Landschafe und am Hechtgraben in der Nähe des Malchower Sees sogar Schottische Hochlandrinder eingesetzt.
Gewerbeflächen mit viel Potenzial
Der Anteil an Gewerbeflächen ist in Lichtenberg im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken überdurchschnittlich hoch. Vor allem das stark vietnamesisch geprägte Gewerbegebiet Herzbergstraße/Siegfriedstraße mit dem Dong Xuan Center und der econopark Berlin in der Plauener Straße tragen mit ihren zahlreichen Firmenansiedlungen des Mittelstandes maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Bezirks bei. Darüber hinaus sorgen Global Player, wie zum Beispiel die Deutsche Bahn mit ihrem ICE-Betriebswerk in Rummelsburg, für viele Arbeitsplätze.
Europäische Maßstäbe
Eine weitere Lichtenberger Charakteristik sind die vielen Kleingartenanlagen, die sich in alle erdenkliche Nischen des städtischen und ländlichen Raumes einfügen und im Wechsel mit Wohngebieten und den sogenannten Lichtenberger Superlativen einen eigenwilligen Kontrast bilden. Im dörflich geprägten Ortsteil Falkenberg setzt zum Beispiel das modernste Tierheim Europas zeitgemäße Standards für den Tierschutz. Im Sportforum Hohenschönhausen, ein paar Kilometer weiter südlich, fördert und unterstützt das größte Sportleistungszentrum in Europa mit seiner angeschlossenen Förderschule des Sports deutsche Nachwuchstalente und zeigt vorbildlich, wie schulische Ausbildung und Spitzensport im Sinne der Kinder und Jugendlichen miteinander verknüpft werden können. Und der größte Landschaftstierpark Europas, der Tierpark Friedrichsfelde, hat sich mit seinem neuen Direktor auf den Weg gemacht, mit viel Einfallsreichtum und Engagement aus einer über die Jahre unrentabel gewordenen Einrichtung eine neue Tier-Erlebniswelt im Geiste seines einstigen Gründers zu erschaffen.
Kulturelle Bildung für junge Menschen
Auch im Bereich der kulturellen Bildung setzt Lichtenberg Maßstäbe. Das Theater an der Parkaue, einst zu DDR-Zeiten als »Theater der Freundschaft« gegründet, ist das größte Staatstheater für junge Menschen in Deutschland und somit eine feste Größe in der nationalen und internationalen Kinder- und Jugendtheaterszene. Seit der Gründung im Jahr 1950 haben mehr als acht Millionen Menschen die Einrichtung in circa 500 Inszenierungen besucht. Neben den vielen Vorstellungen möchte das Haus auch mit begleitenden Angeboten junge Menschen erreichen: In Leuchtturmprojekten, wie zum Beispiel der Winterakademie, erhalten Kinder die Gelegenheit, in Laboren mit Künstlern gemeinsam zu arbeiten oder an Workshops teilzunehmen, die sich mit Tanz und Bewegung, Text und Sprache sowie Spiel und Performance beschäftigen. Das Theater leistet einen gesellschaftlichen Beitrag, indem es sich für die Interessen und Meinungen von Kindern- und Jugendlichen öffnet.
Lernorte der Demokratie
Lichtenberg zeichnet sich heute auch als ein touristischer Anziehungspunkt mit gesellschaftspolitischem Bildungsanspruch aus. Der Bezirk und die verantwortlichen Träger demonstrieren mit der Gedenkstätte Hohenschönhausen und dem Stasi-Museum in der Normannenstraße exemplarisch, wie Orte, an denen Menschenrechtsverletzungen im Auftrag eines repressiven Staatsapparates begangen wurden, in museale Strukturen überführt sowie zu vermittelnde Inhalte in anschaulicher Weise aufgearbeitet und dokumentiert werden können. Ein stetiger Zustrom von Bussen mit Touristen und Schülergruppen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, sich mit der historischen Vergangenheit auseinanderzusetzen, sie ausreichend differenziert zu betrachten und für ein eigenverantwortliches politisches Handeln auf allen Ebenen einzubeziehen.
Ort des Gedenkens
Ein ebenso bedeutender Lernort der Geschichte ist das Deutsch-Russische Museum, von 1945 bis 1949 Sitz der sowjetischen Militäradministration in Deutschland, mit dem der Ortsteil Karlshorst am 8. Mai 1945 durch die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in den Fokus der Weltöffentlichkeit rückte. Er ist deshalb von herausragender Bedeutung für Lichtenberg, da er nicht nur als einziges Museum in Deutschland an den Vernichtungskrieg und die Verbrechen der Nationalsozialisten gegen die damalige Sowjetunion erinnert, sondern auch jenen symbolträchtigen Ort verkörpert, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa beendet und eine neue Epoche mit der längsten Friedensperiode in der europäischen Geschichte eingeleitet wurde.
Bürgerschaftliches Engagement
Lichtenberg ist ein vielfältiger Bezirk, der gerade durch den Einfluss der jeweiligen historischen Umstände immer wieder sein Gesicht gewandelt hat. Doch auch ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement trägt enorm dazu bei, den Bezirk voranzubringen. Mit viel Leidenschaft setzen sich Vereine oder einzelne Personen für lokale Projekte ein, wie zum Beispiel für den Erhalt des Regionalbahnhofes Karlshorst oder für die finanzielle Unterstützung des Tierparks Friedrichsfelde. Das Bürgerbüro Danny Freymark MdA in Neu-Hohenschönhausen und der Bürgerpavillon in Karlshorst sind nur zwei von vielen Einrichtungen, in denen engagierte Bürger auf kompetente Ansprechpartner aus der Lokalpolitik treffen, die ihnen bei der Umsetzung von Vorhaben weiterhelfen können.
Ausbau sozialer Strukturen
In Lichtenberg ist unterdessen an vielen Standorten sichtbar, was alles für den positiven Imagewandel des Bezirkes seit der Deutschen Wiedervereinigung geleistet wurde. Zum neuen Selbstbewusstsein eines aufstrebenden Berliner Bezirkes gehören vor allem auch die Etablierung und der weitere Ausbau sozialer Strukturen, die allen Generationen zu Gute kommen. Nicht zuletzt die Auszeichnung als »Familiengerechte Kommune«, ein Zertifizierungsverfahren der Bertelsmann-Stiftung in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum belegt, dass Lichtenberg im Hinblick auf Kitabetreuung, Spielplätze, Stadtteilzentren, generationenübergreifende Begegnungsstätten und präventive Familienarbeit eine bundesweite Vorbildfunktion einnimmt. Zudem weist der Trend für die Arbeitsmarktzahlen des Bezirkes mit einer Arbeitslosenquote von unter zehn Prozent im Winter 2020 (heute: 8,6 Prozent) in die richtige Richtung.